Huhu hier bin ich wieder.
Heute hab ich einfach mal meine Website geöffnet und mir noch mal so ziemlich jeden Fashion Beitrag auf meinem Blog durchgelesen. Du meine Güte, hat sich seit den ersten Outfit-Posts viel verändert!… Eins ist mir extrem aufgefallen. In so vielen Beiträgen erwähne ich den „capsule wardrobe“. Manchmal gibt´s noch eine kurze Definition, aber irgendwie bin ich doch nie auf die Idee gekommen, mal einen ganzen Beitrag dazu zu schreiben. Voilà, jetzt ist es so weit.
Zuerst noch einmal die Definition, falls du sie noch nicht in einem der anderen Posts gelesen hast: Ein capsule wardrobe ist ein Kleiderschrank, in dem alle Teile miteinander kombinierbar sind.
So weit, so gut. Ich hab jetzt einfach mal all meine Gedanken zu diesem Konzept gesammelt und sie hier in drei Kategorien eingeteilt: Warum? Wie? Und wie geht´s weiter? Und weil ich mir vorgenommen habe, ausnahmsweise mal nicht so lange um den heißen Brei herum zu reden, legen wir einfach gleich mal los.
Warum?
Seit ich von den, größtenteils doch eher verschwiegenen, Schattenseiten unserer Modeindustrie erfahren habe, hat sich für mich einiges geändert, wenn es um Kleidung geht. Ich kaufe nicht mehr so viel wie früher, nähe mir selbst Klamotten, versuche das Ganze möglichst nachhaltig zu gestalten. Zum etwa gleichen Zeitpunkt entdeckte ich auch den Minimalismus für mich und das Allererste, was ich auszumisten begann, war mein überfüllter Kleiderschrank. Naja, und wenn man dann anfängt alles auszusortieren, was man nicht mehr braucht und sich unglaublich minimalistisch fühlt, gleichzeitig aber nichts mehr kaufen will, weil man sich ja vorgenommen hat, Modekonzerne zu boykottieren, kommt man irgendwann an den Punkt, an dem man kaum noch Kleidung im Schrank hat.
Durch ein YouTube Video erfuhr ich damals (klingt als wäre es eine Ewigkeit her, aber mal ehrlich, das war vor etwa einem Jahr haha.) zufällig von dem ausgeklügelten Konzept eines „capsule wardrobes“. Das war eine kleine Erleuchtung, einfach genau die Lösung, die ich gebraucht hatte. (Warum ich nicht vorher selbst schon mal auf so etwas gekommen bin, weiß ich auch nicht…) Vor lauter Euphorie war ich dann kaum mehr zu stoppen und hab angefangen so einen Kleiderschrank selbst mal auszuprobieren.
Wie?
Das Allerwichtigste an einem capsule wardrobe ist wahrscheinlich ein einheitliches Farbschema. Wenn alle Teile in deiner Sammlung miteinander kombinierbar sein sollen, dann müssen auch alle Farben zueinander passen. Ganz so perfekt sieht das Ganze bei mir nicht aus, aber ich bin schon ziemlich nah dran. Meine Hauptfarben sind Weiß, Schwarz und Grau. Ziemlich simple und schlicht, das ist eben manchmal das Beste. Dann gibt es noch olivgrüne Sachen in meinem Schrank, ein bisschen Navy-Blau, ein bisschen Dunkelrot, ein bisschen Jeans- und Hellblau. Und das wars. Ich zähle hier jeden Streifen und jede Aufschrift mit. Ingesamt komme ich da eben nur auf 6 Farben. Okay, da fällt mir ein, ich habe noch eine hellrosa Fake-Fur Jacke, aber das wars dann wirklich.
Außerdem ist es in einem capsule wardrobe von Vorteil, wenn sich die einzelnen Teile vom Schnitt her gut kombinieren lassen. Viele meiner Sachen lassen sich entweder untendrunter oder obendrüber anziehen, kein Teil geht nur ganz allein. Und hier rede ich nicht nur von Pullis, die man gut über Shirts ziehen kann, sondern auch von engeren Shirts, die gut unter einen Jumpsuit passen und Ähnliches.
Was ich am Anfang gar nicht bedacht habe, sich aber doch auch als äußerst wichtig herausgestellt hat, sind gut kombinierbare Schuhe. Ich besitze nicht viele Paare und kann mit Stolz von jedem sagen, dass es zu allen, allen, allen erdenklichen Outfit Kombis passt.
Und wie geht´s weiter?
Es könnte jetzt der Eindruck entstehen, dass dieses Kozept den Kleiderschrank ganz schön langweilig werden lässt, aber das Gegenteil ist der Fall, zumindest finde ich das. Auch wenn ich nur noch wenig Farben und Teile im Schrank habe, werden meine Outfits immer „gewagter“ (Also so fühlt sichs an haha.) und ich hab immer mehr Spaß mit meiner Kleidung.
Zum einen ist das wohl so, weil ich irgendwann quasi gar keine Möglichkeit mehr hatte, ein langweiliges Outfit zu erstellen. Ich besitze kaum noch Basics und das ist toll! Jedes meiner Teile ist ein sorgfältig ausgewähltes Lieblingsstück und hat meistens irgendetwas besonderes an sich. So wurde mit der Zeit auch jede Kombi zu einem absoluten Gewinner-Outfit und ich freue mich jeden Tag wieder auf meinen Kleiderschrank.
Zum anderen ist mein Schrank ständig im Wandel. Das klingt jetzt vielleicht erstmal paradox (wegen dem Modekonzern-Boykott und dem Minimalismus und so), ist es aber nicht wirklich. Ich nähe mir momentan einfach viele Sachen neu dazu, sortiere andere wieder aus und hab das second-hand-shopping auf Flohmärtken und im Internet für mich entdeckt! Wenn man also versucht trotz neuer Sachen, seine Sammlung minimalistisch zu halten, wechseln sich die Teile öfter durch als gedacht.
So, das war jetzt glaub ich alles, was ich zum capsule wardrobe zu sagen habe. Ende.